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Rinderlungenbraten vom Angusrind

Zur Geschichte des Lungenbratens: Die Bezeichnung Lungenbraten hat ihre eigene Wortgeschichte. Der Lungenbraten hat nichts mit der Lunge zu tun.
Im Register: Über die Österreichischen Wörter zum Wienerischen bewährten Koch-Buch, 1772 in Bamberg und Würzburg erschienen, wird erklärt: Lungel-Braten vom Rindfleisch was inwendig am Ruckgrad sitzt. Schon im Buch von guter spise aus dem 14. Jahrhundert gibt es einen hirschen lumelbraten, in der Schweiz findet man heute noch einen Lummelbraten. Auch unser Lungenbraten müsste korrekterweise so heißen. Denn das Wort leitet sich vom lateinischen Wort „lumbus“ = Lende ab. Daraus wurde im Mittelalter lume, lumpe, im Alt-Wien der Barockzeit sagte man dazu noch Lummelbraten oder Lumpelbraten. Im 18. Jahrhundert erscheint bereits die Form Lungel-Bratl. In den folgenden Jahrzehnten bildete sich dann unsere irreführende Bezeichnung Lungenbraten. In Deutschland: Lendenbraten.

Also, na ja, gestern habe ich mir das Fußballspiel Österreich gegen Deutschland angeschaut. Die Deutschen gewannen nach einem langweiligen Spiel, die Österreicher wären nach einem Sieg vielleicht etwas überheblich geworden. Denn Deutschland zu besiegen, im Fußball, wäre ihr Wahnsinn, im Positiven. Wenn ich da an ihre Kochrezepte denke, sind sie wahrscheinlich doch eher die Besseren, allein die Süßspeisen oder auch ihre Bezeichnungen der Speisen, dazwischen sind Welten zu unserer sogenannten Deutschen Speisekarte.

Zutaten:
4 Scheiben Rinderlende, Butter, Blätterteig, 400g oder mehr Champignons, Charlotten, Salz, Pfeffer, Worcester-Sauce, Ei, weiße Rübe, Zucker, etwas Sekt, Sahne, Brühe.

Zubereitung:
Eine Auflaufform mit Butter ausstreichen und auslegen mit Blätterteig. Fleisch, Champignons, und weiße Rübe, alles extra einzeln anbraten. Fleisch mit Worcester-Sauce und Sekt, Salz und Pfeffer abschmecken. Die Champignons mit den Charlotten dünsten, wieder abschmecken, vielleicht etwas Sahne. Die Rübe dünsten, davor Butter und Zucker kandieren lassen, mit Sahne und etwas Brühe abschmecken. Fleisch in die Auflaufform geben, dann die Pilze, dann die Rübe, dann den Auflauf mit dem restlichen Blätterteig bedecken. Den sogenannten Deckel mit Ei bestreichen. Fertig. Im vorgeheizten Rohr 45 Minuten goldgelb backen. Dazu Salat und ein spannendes Fußballspiel gegen Portugal.
Wir wünschen Euch eine schöne Sommerzeit mit viel Sonne und viel Zeit im Garten oder auf dem Balkon. Mein Garten duftet, Rosen blühen, der Rittersporn ist da, und so manche Pfingstrose hält sich tapfer, wie auch das Unkraut, das aber nicht mehr so genannt werden will, sondern jetzt sich Beikraut nennt. Seltsam.

Walter und Marliese Heinzmann
Hochholz 1
83556 Griesstätt
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Angusochsenzunge In Madeirasauce

Ochsenzunge, Ochsenmaulsalat, Ochsenschlund gebacken, Kuttelflecke, Rindsnieren, Hirnpofesen, Briesragout, Gekröse, Bruckfleisch.

Alles Gerichte, die ein gewisses Erschrecken oder Abwehr dieser Köstlichkeiten auslösen. Wenn ich an meine Kindheit denke, sehe ich meine Großmutter in der Küche stehen und in einer Schüssel schwamm im Wasser ein Kalbshirn. Mir wurde erklärt, das muss gewässert, dann gehäutet, dann paniert und in Butter herausgebacken werden. Mir war nicht gerade wohl, aber interessiert an diesen Varianten der Kochkunst meiner Großmutter war ich schon. Am Mittagstisch aß die Familie genüsslich ihr Hirn mit Blattsalat. Es schmeckte, weiterhin wurde ich unterrichtet, dass dieses Essen auch gesund sei. Na ja, ich aß es ja, aber was soll an so einer weißen, schaumigen, panierten Masse gesund sein? Vielleicht würde sich dadurch mein Großhirn vergrößern, und ich beim nächsten Mathetest nicht wieder eine 5 kassieren! So weigerte ich mich nicht und aß, was da so alles auf dem Teller kam. Es war ja alles gesund und sollte mir gut tun. Es war bestimmt gesund, es war aber auch mal etwas anderes auf dem Küchenteller, nicht nur das ewige Braterl, sondern auch ein billiges Essen, das nicht jeder kochen konnte. So wurde ich Spezialist in dieser Kochkunst, war aber trotzdem nicht sonderlich begeistert, denn selbstverständlich wurde ich auch an den Küchentisch gestellt und musste dann so manche Aufgaben übernehmen, die in meinen zarten Alter, mit meinen sensiblen Innenleben kämpften. Rinderzunge in Madeirasoße, wie das schon klang, fürstlich in dieser kleinen Küche. Diesen Süßwein aus Madeira, gab es kaum zu kaufen, und wenn er verwendet wurde, war es ein Ersatz des Originals, und da lag die Betonung auf ‚Ersatz‘ .

Viele Jahre später, verweilte ich auf dieser Insel und trank Madeira, was für ein Unterschied………

Nun gut, was will ich mit diesem Erinnerungsbild von meiner Kindheit bewirken. Jedes Mal beim Schlachten, sehe ich wie all diese guten Teile des Rindes verschwinden im Hundefutter. Schade, denn es sind Köstlichkeiten, und keine Ekelpakete. Unser Hochholzer Bauer musste auch über all diese Hürden steigen, denn was ist der Unterschied zwischen einer Zunge in Madeirasoße und dem Steak in Senfsoße, all diese Spezialitäten kommen immerhin von der ein und der selben Kuh. Also wo kommt das her?
Selber weiß ich das auch nicht, also bleibt die Frage im Raum, und nun gebe ich Euch ein Rezept von Ochsenzunge in echter Madeirasoße mit.
Gutes Gelingen.

Zutaten:
eine Ochsen oder Rinderzunge, gepökelt oder roh, Suppengrün, Zitronenschale etwas Knoblauch, Lorbeerblatt und Wacholderbeere, etwas Zitronensaft, Salz und Pfeffer etwas Zucker.
Zunge ins heiße Wasser mit den Zutaten geben, kochen bis das Züngerl weich ist. Nach dem Abkühlen, häuten, das ist ganz einfach, denn sie lässt sich leicht entfernen, in Scheiben schneiden, warm stellen. Nun zu der Madeirasoße. Etwas Mehl mit Butter in der Pfanne braun rösten, mit der Zungenbrühe ablöschen. Fein geschnittene Schalotten zugeben, einige Champignons und Petersilie beigeben und leicht einkochen lassen. Mit Madeira aufgießen, mit Salz und Pfeffer, etwas Zucker abschmecken. Dazu gibt es Salzkartoffel und einen schönen Blattsalat. Guten Appetit.

Schöne Tage im April, der Mai ist nicht weit, und das nächste Rezept auch. Servus.

Walter und Marliese Heinzmann
Hochholz 1
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Angusrinderhackfleischbällchen

Hamburger, Buletten, Fleischkrapfen, Faschierte Laibchen, Köttbullar, Susuki, Cevapcici, Fricadellen, Fleischpflanzl, Fleischküchlein, Königsberger Klopse.

Ein Rezept von Marliese Heinzmann

Ein Rezept mit vielen Varianten, auf der ganzen Welt werden Hackfleischbällchen gebraten, gekocht, roh gegessen, mit Rindfleisch, Lammfleisch, Schweinefleisch sogar Ziegen und Hasenhackfleisch variiert. Der wohl berühmteste Vertreter seiner Gattung ist der Hamburger. Die Erfinder streiten sich darum, ob in einer Kneipe in Hamburg, oder irgendwo in Amerika oder in Berlin Mitte als Bulette, das Gericht erfunden worden ist. Wir kennen alle das runde Ding in der Pfanne, das von den Kindern geliebt, oder mittlerweile im Auto gegessen wird. Das Pflänzlein sollte doch weiterhin am Tisch serviert werden, denn es gibt Möglichkeiten die Frikadelle zu verfeinern und damit zu einem weiteren Höhepunkt am Mittagstisch vorzustellen.

Das Grundrezept:
Hackfleisch, hierzu nehmen wir unser Angusochsenhackfleisch, ca. 500g, salzen und pfeffern es, geben 1 Ei, ein aufgeweichtes altes Brötchen hinzu, und los geht es mit dem Verkneten. Würzen mit frischer Petersilie, Paprika oder Majoran, Muskat, Cilli. Alles ist möglich je nach Geschmack. Knoblauch sollte nicht vergessen werden.

Mein Vorschlag wäre, das Klösschen zu füllen. Ganz einfach, mit Ziegenfrischkäse. Den Fleischkrapfen dann in der Pfanne mit Kokosfest oder Butter oder Olivenöl rundherum braten. Die Königsberger Klopse werden mit Sardellen gefüllt, werden aber in Salzwasser gekocht. Hierzu gibt es Kapernsoße. Als Beilage zu all diesen Klösschen oder wie sie auch alle heißen, kann jeder selbst erfinden. Wenn keiner eine Lust hat sie in der Pfanne zu braten, dann geht das auch auf dem Kuchenblech im Backofen, mit etwas Geduld werden sie hier auch knusprig und braun. Kurz vor dem großen Essen können wir die Köttbullar auch mit etwas Parmesan oder Sesam bestreuen. Das Klößchen kann man auch zum Fasching anziehen oder verkleiden mit angekochten Weißkohl oder leicht gegartem Blaukraut. Das bekannteste Pflänzchen wird in Ei und Semmelbrösel gewälzt und dann in Butter köstlich braun gebraten. Ob kalt oder warm, aus der Pfanne oder aus dem Bratrohr, in der Semmel oder auf dem Teller, mit Soße oder mit dem roten Zeug da aus der Flasche, immer gut, und bei allen beliebt. Schnell gegessen oder schön serviert. Nun wünsche ich Euch eine gute Zeit im Fasching und freue mich bis zum nächsten Mal.<br /> <br /> Bei uns werden jetzt die Kälber geboren, wer Freude daran hat, kann uns besuchen, und unsere kleinen roten und schwarzen Kälber beobachten.

Walter und Marliese Heinzmann
Hochholz 1
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Betriebsspiegel

Oekologischer Landbau 1949 bis 1987 Biologisch-dynamischer Anbau (Demeter) seit 1988 Organisch-biologischer Landbau (Bioland)
Klima Höhenlage 462 m über NN
Durchschnittlicher Jahresniederschlag: 1.200 mm
Durchschnittliche Jahrestemperatur: + 8 Grad C.
Hochholz von oben
Geologie Im Inntal beim Flüsschen Murn am Murnholz gelegen. Unterboden Lehm (Rosenheimer Seeton) und Moränenhügel
Landwirtschaftliche Fläche 22 ha, Landwirtschaftliche Nutzfläche, davon 10 ha Eigentum und 12 ha Pacht: 2 ha Acker (z.Z. Kleegras) 10 ha Weiden (Kurzrasenweide) 10 ha Grünland 0,5 ha Mischwald, Biotope 500 m Hecke (dreireihig) 200 m Baumallee (Esche), 1 Teich, Streuobstbäume

Tierhaltung Rinder der Rasse Deutsch Angus: 1 Zuchtbulle, 17 Mutterkühe mit 16 Kälbern 6 Jungochsen und 7 Kalbinnen. Einige Hühner, Enten, Gänse und Katzen. Stallungen Außenklimastall mit Auslauf Tiefstreustall. Vermarktung Direktvermarktung von Angus-Rindfleisch Verkauf von Zucht- und Nutzrindern Verkauf von Schlachtrindern an Bio-Metzgereien
(Stand Juli 2008)

Kundenmeinungen zum Fleisch aus Hochholz

Hochholz Kälber im Stall

Wollen auch Sie ihre Meinung zum Fleisch aus Hochholz hier lesen dann einfach eine Mail schreiben.
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Guten Morgen Herr Heinzmann!
Ich bin begeistert!!! Hatte gestern abends doch bei Ihnen 10 Kg Premium gekauft. Schon beim Portionieren und Verpacken habe ich die ausgezeichnete Qualität des Fleisches. Dann nach getaner Arbeit habe ich mir noch ein kleines Steak kurz gebruzzelt – etwas mehr durch als englisch – einfach sagenhaft! Schön saftig und eine excellenter Geschmack! Sie können sicher sein, dass ich Sie weiterempfehlen werde und Sie einen Kunden mehr haben! Bitte weiter so!!!
Vielen Dank und schöne Grüße!
Erwin D. aus Schechen vom 05.03.2009
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Biografie Fritz Heinzmann

Ein Pionier der ersten Stunde des biologischen Landbaus im Chiemgau. Fritz Heinzmann, geboren am 2. Januar 1912 in Konstanz am Bodensee, Sohn des Architekten Friedrich Heinzmann und der Schweizerin Maria Keller aus Winterthur. Seine Mutter war diejenige, die ihn für die Anthroposophie begeisterte. Sie war Mitglied bei der anthroposophischen Christengemeinschaft und interessierte sich schon damals für die Philosophie von Dr. Rudolph Steiner. Durch die Liebe zur Natur und zu den Pferden war bei Fritz Heinzmann eine berufliche Richtung gleich vorgegeben. Er wollte Landwirt werden und suchte nach Biologisch-dynamischen Höfen. Einer der ersten war der Hof von Ernst Jacoby im Schwarzwald. Ein Ort, an dem er seine erste Frau Gabriele geb. Finsterlin kennen lernte. Die Teilnahme am zweiten Weltkrieg unterbrach seine berufliche Laufbahn, doch seiner Liebe zu den Pferden konnte er bei der bespannten Atellerie treu bleiben. Nach kurzer Gefangenschaft konnte er sich wieder der Landwirtschaft zuwenden. Das Schicksal spielte bei Fritz Heinzmann eine große Rolle. Nach dem Krieg zerbrach seine Ehe mit Gabriele. Zwei Kinder, Johannes und Michael, die aus dieser Ehe hervor gingen wollten versorgt werden. Gabriele ging nach Stuttgart auf den Frauenkopf um ihren Kindern den Besuch einer Waldorfschule zu ermöglichen. Fritz suchte sich einen Bauernhof auf dem er seine Vorstellungen verwirklichen konnte. 1949 wurde er im Chiemgau fündig. Ein Darlehen für den Kauf erhielt er von seinem ehemaligen Schwiegervater, dem Kunstmaler Helmut Finsterlin. Zur Hofstelle Hochholz, die er im Sommer 1949 während der Ernte mit lebendem und totem Inventar übernahm, gehörten Felder und Wiesen, etwas Wald und einen Torfstich. Er begann sofort zu arbeiten. Mit einem Ochsen und einer Kuh zum einspannen ging es los. Es gab keinen Strom, nur Karbid sorgte für das Licht und ein Dieselaggregat trieb die Dreschmaschine oder den Heugreifer an. Die paar Kühe wurden mit der Hand gemolken und die Milch zu Butter verarbeitet und neben Eiern auch auf dem Markt in Rosenheim verkauft. Als Verkehrsmittel diente das Fahrrad. Am 20. Mai 1950 heiratete Fritz zum zweiten Mal. Seine zukünftige Frau Annemarie, geborene Griehl, hatte er bei der befreundeten anthroposophischen Familie Friedrich in Rauch im Holz bei Rosenheim kennensgelernt. Sie war die Tochter des Kunstmalers Arthur Griehl und Meisterin der Ländlichen Hauswirtschaft. Annemarie bewirtschaftete während des Krieges den Bergbauernhof Vordere Rechenau beim Tatzelwurm am Sudelfeld. Nach der Rückkehr ihres Zwillingsbruders Fritz Griehl überlies sie ihm den Hof. Aus dieser Ehe entstanden drei Kinder: Werner *10. November 1953, der kurz nach der Geburt verstarb (+18. Nov.), Walter * 7. Oktober 1956 und Ilse *16. April 1958. Die Arbeit als Bauer war sein Lebenselixier. Die Verbindung zu Gleichgesinnten war in dieser Zeit kaum möglich. In der Nähe gab se nur die Familie Ackermann in Kasten bei Unterreit. Die Teilnahme an Vorträgen über Biologisch-dynamischer Landwirtschaft und eine Weiterbildung in der Geisteswissenschaft war ihm schwer möglich. So hielt er brieflichen Kontakt zu vielen Gefährten und gelegentlich erlaubte er sich eine Fahrt nach Dornach in die Schweiz oder nach Stuttgart. Auch der Kontakt zu seiner ersten Ehefrau Gabriele und den beiden Buben, die in der Zwischenzeit ein antroprosophisches Kinderheim gegründet hatte, war ihm sehr wichtig. Hier konnte er auftanken und diskutieren. Sein ehemaliger Schwager war der Gründer und Herausgeber der anthroposophischen Zeitschrift Erde und Kosmos. In Hochholz ging es voran. Pferde ersetzten Kuh und Ochse, der Anschluss an das Stromnetz erfolgte und erst 1962 kam der erste Traktor auf den Hof. Als einer der Ersten in der Region baute er Mais an. , Doch seine Liebe zu den Pferden war ungebrochen, Haflinger, Shetland-Ponys und sogar eine Lippizanerstute leistete er sich. Die Pferde wurden auch weiterhin in der Landwirtschaft eingesetzt. Die Nachbarskinder standen vor der Haustüre, selbst aus der nahen Stadt Wasserburg kamen die Reiterinnen, die kaum über den Küchentisch blicken konnten. Reiten war ihr großes Ziel und da gab es nur einen, den Herrn Heinzmann. Da konnte man auch mit der Ponykutsche fahren oder im Winter mit dem Schlitten. Das Jungvolk brachte viel Leben in den Hof und somit auch die ersten Abnehmer für die Bio- Produkte wie Milch, Kartoffeln, Getreide, Eier und Geflügel. Bis dahin wurden die biologisch erzeugten Lebensmittel ganz normal verkauft. Getreide und Kartoffeln wurden angebaut, alles natürlich im Kleinen, denn sein Acker war nicht groß. Der viele Regen lies auch die Unkräuter gut gedeihen. Der Roggen „Martin Schmitt“ aus der Demeter-Saatzucht in Grub wurde zwei Meter hoch und lag nach den schweren Sommergewittern am Boden. Die Unkräuter suchten sich ihren Weg durch die Ähren. Sein Nachbar, Balthasar Hofmeister, drosch das Getreide, und schüttelte den Kopf, als wolle er sagen, da gibt es doch andere Möglichkeiten der Bewirtschaftung! Doch das wollte Fritz Heinzmann nie. Seine Überzeugung und sein Idealismus ließ ihn bis zu seinem Tode am 4. Mai1983 nicht los. Er war einer den wir heute einen Pionier nennen, damals war er für viele ein Spinner und Träumer. Seine einzige Sorge, auch im Alter war, wie es mit seinem Lebenswerk weiter geht. Wusste er doch sehr genau, wie schwer es war, von einem inzwischen als zu klein geltenden Hof eine Familie zu ernähren. Doch die Zeit spielte für ihn. Sein Sohn Walter, der erst Drucker gelernt hat und dann ebenfalls seine Leidenschaft für den Bio-Landbau entdeckt hat, übernahm den Bio-Hof in die zweite Generation. Fritz Heinzmann, der erste Bio-Bauer in der Region, von dem nur wenige wussten, was er da in Hochholz machte. Der auch seinen Kindern den Weg zeigte und die in seine Fußstapfen traten. Sein Sohn aus erster Ehe, Johannes, ist in Überlingen an der Waldorfschule als Gartenbaulehrer tätig. Sohn Walter gründete eine Familie und führt den Hof fort und engagiert sich im Bioland-Verband. Tochter Ilse gründete 1981 den ersten Bioladen in Prien am Chiemsee und lebt heute mit ihrem Mann Thomas und den 4 Buben in Oberfranken. Hiermit möchte ich auch als Schwiegertochter danke sagen. Die Jahre mit uns zweien waren nicht immer einfach, aber es hat sich gelohnt, auf vielen Ebenen. Es war eine gute Idee, Fritz!
Deine Schwiegertochter Marliese;
Im August 2006

geschichtliche Ursprünge

Das früheste Zeugnis einer Besiedelung oder eines Betretens geht in die &lt;strong&gt;mittlere Jungsteinzeit zurück. Im Jahre 1972 fand Fritz Heinzmann aus Hochholz einen schuhleistenkeilartigen Lochkeil. Hochholz unterstand der Hofmark Griesstätt und hatte 2 Anwesen jeweils in der Große von 1/32. Das Leerhäusl war 1/32 Hof, es war ein Kleinsthaus. Der Leerhäusler war Tagelöhner ohne Grund und Boden. Er war zeitlebens ein armer Schlucker. Arbeit fand er er im Schloß und im Kloster Altenhohenau. Die Bauern brauchten damals Dienstboten, denn jeder Hof war überfoll von Kindern. Dazu gab es viele Ledige Bauernmädchen mit Kindern, die meist auf dem Hofe blieben. Die heutige Gemeinde Griesstätt gliedert sich 1857 in drei Steuerdistrikte:
– Griesstätt
– Holzhausen
– Kolbing

Hochholz gehörte damals zum Steuerdistrikt Kolbing wie auch, Kolbing, Bergham, Großmaning, Grundbichel, Haid, Kornau, Schmiding, Viehhausen, Weichselbaum, Weitmoos und Wörlham.  Der Name leitet sich von Holz = Wald ab. Der Ort liegt unweit der Murn ist heute noch teilweise von Wald umgeben. Der Alte Name ist Hochwurza, so stehts jedenfalls auf einer Karte die noch in Familienbesitz ist.

1459: Hochholtz, am 1. Juni 1573 wurde die Hofmark Warnbach verkauft, dabei auch das Hochholtz und das Purgholtz zu Holtzhausen.

1573: Hochholtz

1760: Hochholtz ist eine Einöde mit 2 Anwesen, je 1/32 Hof

1612 Georg Schmid: Haubholz

1612 Margarethe Schmid: Haubholz als Patin

1616 Wolfgang und Margarethe Wöber ob dem Haubholz

1616 Wolfgang Wöber ob dem Haubholz

1616 Barbara Schneiderin auf dem Hochholz als Patin

1617 Wolfgang Seidl aus dem Hochholz

1617 Wolfgang Hueber in dem Hochholz: Sohn Wolfgang

1618 Georg Schneid ob dem Hochholz

1618 Wolfgang und Elisabeth Wöber von Hochholz.

1639 Bartholomäus und Elisabeth Wöber: Tocher Barbara

1640 Bartholomäus Dänzl ob dem Hochholz

1642 Johann und Anna Hochholzer: Sohn Georg

1642 Georg Dänzl Wöber ob dem Hochholz: als Pate

1644 Johann und Anna Hochholzer: Sohn Johann

1646 Hanns Schneider auf dem Hochholz als Pate

1648 Hanns und Anna Schneider auf dem Hochholz

1651 Deren Sohn Symon geboren

1652 Lukas Kaiser in Hochholtz als Pate

1749: Simon Hochholzer von Hochholzen

1760: In dieser Zeit standen in Hochholz 2 Anwesen, je 1/32 Häusl und diese waren Obereigentum der Hofmark Griesstätt um 1775 Thomas Bacher Gütler von Wissebach (?), war zweimal verheiratet:
1. mit Anna Schneider vom Hause (?)
2. mit Maria Mayr vom Schneider in Hochholz
Kinder: Jakob *1775; Maria *1777; Theres *1788; Anna; Elisabeth *1785 +1855; Thomas *1780; Jakob Bacher *1775 +1845, Zimmermann übernahm den Hof von seinem Vater Thomas;

1799: Jakob Bacher; heiratet Maria Huber +1799 von Halfing
Kinder: Jakob *1805 +1873, Maria *1808 heiratet 1842 Thomas Schneider, Eisner in Holzhausen. Ein illigales Kind Alois Berger *1834; Theres *1809, Anna *1812 wird Meisterin in Holzhausen, Jakob Bacher *1805 +1873, Gütler übernimmt den Hof von seinem Vater Jakob

1835: Jakob Bacher heiratet 1835 Maria Braun *1805 +1879 Kramerschustertocher von Goßmaning.
Kinder: Franziska *1836, heiratet 1865 nach Gehering bei Rosenheim, Josefa *1840 +1913, Maria *1843, heiratet 1871 Martin Stocker, Heißkloosohn von Viehhausen und wird später Huberin in Weng, Anna *1846, heiratet nach Vogthareuth. Keine mänlichen Nachkommen!

1873: Josef Danecker *1835 +1906, heiratet 1873 die Hochholzertocher Josefa. Josef war früher Fuhrknecht in Vogthareuth.
Kinder: Alois *1873, illegales Kind des Daneker und der Josefa Bacher, Josef *1874, heiratet nach Rosenheim. Alois Danecker übernimmt den Hof von seinem Vater Josef

1912: 1. Ehe von Alois Danecker in Griesstätt mit Maria Kamerer *1877 +1914 von Kettenham die aber nach 2 Jahren Ehe stirbt

1919: 2. Ehe von Alois Danecker mit Barbara Rumberger *1892 +1933 aus Schonstätt aber beschäftigt als Dienstmagd in Holzhausen
Kinder: Alois *1920, lebt bei Prutting, Barbara *1921, Balthasar *1922 lebt in Rosenheim, Das

Anwesen wird von Alois Danecker an ??? Fußstetter verkauft. ???? Fußstetter behielt sich das Wohnrecht bis zum seinem Tode

1949: Kauf durch Fritz Heinzmann *2.1.1912 gebohren in Konstanz am Bodensee +4.5.1983 von Fußstetter

1950: Fritz Heinzmann heiratet Annemarie Griehl in Griesstätt
Kinder: Walter *7.10.1956, Ilse *16.04.1958 heiratet Thomas Greim wohnt jetzt ins Helmbrechts bei Hof, Walter Heinzmann übernimmt 1983 den Hof von seinem Vater Fritz.

1972: Im Jahre 1972 fand Fritz Heinzmann (Vater von Walter Heinzmann) aus Hochholz auf einem anmoorigen Feld in der Gemarkung Kolbing einen relativ großen, schuhleistenkeilartigen Lochkeil. Das Werkzeug weist einen breiten, kantigen Querschnitt und eine doppelkonische Durchbohrung auf. Die größte Länge beträgt 16,2 cm, die größte Breite Breite 7,0 cm und die Höhe 6,1 cm. Das verwendete Gestein ist stark verwittert, chlorithaltiger Grünschiefer aus den Zentralalpen, der durch das Gletschergeschiebe in das Fundgebiet gelangte und erst hier bearbeitet wurde. Die Oberfläche des allseits überschliffenen Keils ist groß- und tiefporig ausgewittert und mit einer grünlich-weißen Verwitterungsrinde verehen. Möglicherweise haben Moorsäuren des Fundortes über die Jahrtausende hinweg den Stein zerfressen. Als Datierung kann die mittlere Jungsteinzeit (ca. 4000-3500 v. Chr), als Verwendungszweck die Holzbearbeitung angenommen werden.

1983: Walter Heinzmann heiratet 27.09.1980 Maria Elisabeth Kaiser aus Bamberg
Kinder: Simon *18.02.1981, Franziska *28.01.1983